Go Digital!

Derzeit laufen jede Menge Hilfsprogramme von Bund und Ländern um Unternehmen und Unternehmern unter die Arme zu greifen. Doch auch in Zeiten der Krise laufen natürlich die „normalen“ Fürderprogramme z.B. des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) weiter und können in Anspruch genommen werden. So auch das Förderprogramm „go-digital“, welches insbesondere KMU und Handwerk ertüchtigen soll, Produktions- und Geschäftsprozesse in die digitale Welt zu verlagern.

Mit seinen drei Modulen „Digitalisierte Geschäftsprozesse“, „Digitale Markterschließung“ und „IT-Sicherheit“ unterstützt das Förderprogramm „go-digital“ Firmen nicht nur bei der Optimierung von Prozessen und der Erschließung zusätzlicher Marktanteile durch Digitalisierung, sondern finanziert auch Maßnahmen, mit denen sich Unternehmen vor dem Verlust sensibler Daten schützen können.

Das hört sich kompliziert an, ist es aber gar nicht. Denn niemand verlangt, dass Roboter eingestellt werden müssen um beispielsweise Haare zu schneiden. Bereits die Einrichtung eines Home-Office-Arbeitsplatzes zählt nach der Lesart des Programms zur Digitalisierung und kann entsprechend gefördert werden.

Anders als die allerorten relativ unkompliziert ausgeschütteten Hilfsgelder muss die „go-digital“-Förderung mit einem konkreten Projekt beim BMWi beantragt werden und durch autorisierte Beratungsfirmen von der Antragstellung bis hin zur Berichterstattung begleitet werden.

Auf geht’s!

Herunterfahren – U:St abgesagt

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat die Bayerische Staatsregierung weitgehende Maßnahmen beschlossen, die insbesondere auch öffentliche Einrichtungen und Gaststätten betreffen. Da wir nicht abschätzen können, wie die weitere Entwicklung verläuft und wir auch die Gesundheit unserer Stammtischler/innen nicht unnötig aufs Spiel setzen möchten, wird im März und bis auf weiteres (mal wieder) kein Unternehmerstammtisch stattfinden. Ich hoffe auf Ihr/Euer Verständnis und darauf, dass das Chaos bald vorüber ist.

Bleibt alle schön gesund!

Ich prüfe gerade, inwieweit man einen „virtuellen“ Stammtisch abhalten kann – beispielsweise via Teams, Zoom, Skype, Hangouts, Whatsapp etc. Immerhin hat die „Hardware“ dazu jeder in der Jackentasche. Was haltet Ihr davon?

Foto: Pixabay CC0

Off-Facebook Activities
Off-Facebook Activities: Wir müssen leider draussen bleiben

Der „Cambridge Analytica Skandal“ dürfte vielen noch in Erinnerung sein. Anfang 2018 wurde bekannt, dass die Firma Cambridge Analytica die personenbezogenen Daten von Millionen von Facebook-Profilen ohne deren Zustimmung erfasst und für politische Werbezwecke verwendet hatte. Seither arbeitete das soziale Netzwerk daran, die Datenschutzkontrolle zu verbessern und Funktionen zu entwickeln, die mehr Kontrolle über die Sammlung, den Austausch und die Verwertung von Nutzerdaten ermöglichen.

Facebook stellt nun allen Usern weltweit sein Feature „Aktivitäten außerhalb von Facebook“-Tool (Off-Facebook Activity) zur Verfügung, mit dem sich u.a. steuern lässt, welche Anwendungen und Websites auf Daten für Werbezwecke zugreifen können. Mit der neuen Datenschutzfunktion wird ermöglicht, Websites und Anwendungen Dritter zu verwalten und zu löschen, die Facebook-Userdaten tracken. Die Funktion wurde erstmals 2018 auf der jährlichen Entwicklerkonferenz von Facebook vorgestellt und im vergangenen Jahr zunächst für Nutzer in ausgewählten Regionen freigeschaltet.

Als das Tool 2018 erstmals angekündigt wurde, hatte es einen ganz anderen und viel benutzerfreundlicheren Namen: „Clear History“. Doch die Macher dachten, mit diesem Namen ihre Nutzer zu verwirren – „Clear History“ impliziert immerhin, dass ein kompletter sozialer Verlauf in der virtuellen Mülltonne landet. Dem war natürlich nicht so, dennoch: der neue Name soll verdeutlichen, welche Art von Daten gelöscht werden, nämlich die „Off-Facebook-Aktivitäten“.

Mit den nun möglichen Einstellung bringt Facebook den Datenschutz innerhalb des sozialen Netzwerks ein ganzes Stück voran. Denn nun können Anwendungen Dritter von den Facebook-Nutzerdaten ferngehalten werden. Dabei ist das Datensammeln gar nicht das eigentliche Problem – vielfach verfügen die Fremdprogramme über bedenkliche Datenschutz-Einstellungen und können/wollen Nutzerdaten nicht wirksam schützen. Zum anderen werden Nutzerdaten frischfröhlich abgegriffen, vermittelt und für Werbezwecke verkauft – selbstredend ohne den Facebook-User darüber in irgend einer Form in Kenntnis zu setzen.

Andere Unternehmen geben Facebook Rückmeldung über Aktivitäten auf ihren Websites, die Facebook wiederum verwendet, um relevante Werbung auszuspielen. Und natürlich profitiert auch Facebook von den gesammelten Daten, die Dritte erheben und mit Facebook teilen.

Das Off-Facebook-Aktivitäts-Tool gibt nun eine klare Auskunft darüber, welche Anwendungen und Websites Daten gesammelt haben, wie Facebook die Informationen erhalten hat, wie viele Interaktionen (Einloggen, Suchen, Einkäufe usw.) es erhalten hat und vieles mehr. Facebook-User können sich dann entscheiden, die Verbindung des Drittanbieters zu Facebook zu unterbrechen. Doch das gilt nur für diese Plattform – wenn der Drittanbieter alle Daten, die er über Sie gesammelt hat löschen soll, muss weiterhin ein eigenes Verfahren ausserhalb Facebooks initiiert werden – ein kompliziertes Unterfangen, insbesondere wenn die Anbieter im aussereuropäischen Ausland sitzen.

Die Funktion ist recht kompliziert – unter Umständen werden ein paar hundert Anwendungen und Websites angezeigt, die Daten mit Facebook austauschen. Außerdem müssen Facebook-Benutzer ihr Passwort erneut eingeben, um mit dem Tool arbeiten zu können, auch wenn sie schon eingeloggt sind. Auch hindert die Schaltfläche „Verlauf löschen“ Drittanbieter nicht daran, auch in Zukunft Daten abzugreifen und zu verwerten. Und schließlich werden jede Menge Warnungen angezeigt, dass das Löschen des Verlaufs den Rauswurf aus zahlreichen Anwendungen zur Folge hat. Damit möchte Facebook wohl verhindern, dass die neue Funktion all zu exzessiv eingesetzt wird.