So geht Bank: Gabi Taphorn beim 94. Unternehmerstammtisch in Laim
Klar, wenn man kurz vorm letzten Wiesn-Wochenende einen Stammtisch abhält, muss man damit rechnen, dass die Anzahl der Besucher überschaubar bleibt. Dennoch nahmen die Gäste viele wertvolle Informationen mit nach Hause, die beim nächsten Gang zur Hausbank durchaus nützlich sein könnten.
Gabi Taphorn – selbst viele Jahre unternehmensberatend in Banken und Förderinstituten tätig – erläuterte die Strukturen innerhalb der Bankberatung und welche Leute bei Gesprächen auf der anderen Seite des Mahagoni-Tisches sitzen. Es komme immer wieder vor, dass Gründer, aber auch gestandene Unternehmer unvorbereitet und schlecht ausgestattet zu Finanzierungsgesprächen gehen – und sich dann über lange Bearbeitungszeiten, hohe Zinsen oder gar eine Ablehnung des Finanzierungsvorhabens wundern, so Taphorn.
Denn die Bankberater vergeben keine Finanzierung oder Zuschüsse leichtfertig, selbst bei guter Reputation, geringer Risikobewertung und vermeintlich ausreichenden Sicherheiten stehen noch viele Fragezeichen im Raum. Und mindestens ebenso viele Paragrafen, die von den Beratern eingehalten, ausgelegt und/oder interpretiert werden (müssen).
Am Beispiel der Architektur des Ratings von Genossenschaftsbanken zeigte Gabi Taphorn, welche und wie viele Parameter in eine Bewertung einer Finanzierungsanfrage einfließen – und welche Bonitäts- und Besicherungsklassen Einfluss auf die Bewertungsmatrix der Bankberater haben. Ganz kurz: Es ist kompliziert.
Wenn dann noch Kommunikationsprobleme die Gespräche erschweren, das Finanzierungsprojekt nicht verständlich erläutert wird, das „Bauchgefühl“ nicht stimmt oder wichtige Unterlagen nicht, nicht vollständig oder nicht korrekt ausgearbeitet sind, dann stehen die Chancen gut, dass die Bank dankend ablehnt – oder zumindest eine Finanzierung nur zu deutlich schlechteren Konditionen möglich ist.
Fazit: Es gibt eine ganze Anzahl an Punkten und Parametern, die Unternehmer beachten sollten, um gut vorbereitet ins Bankgespräch zu gehen.