Schluss mit dem „schwarzen Loch“! – Andreas Schnelle beim 113. Unternehmerstammtisch in Laim
Leider haben es am 30. Oktober einige Gäste nicht geschafft, am Unternehmerstammtisch teilzunehmen. Das durch die zahlreichen Großbaustellen im Münchner Westen ausgelöste Verkehrschaos hatte so ziemlich jeden Zufahrtsweg verstopft, sodass eine Anreise nicht mehr möglich war. Die, die es geschafft hatten, erlebten einen Abend, der weit über die üblichen Geschäftsthemen hinausging. Unser Gast, der professionelle Coach Andreas Schnelle, entführte uns in ein Thema, welches die Aufmerksamkeit der Teilnehmer (Durchschnittsalter 60+) geweckt hat: den eleganten und erfüllenden Übergang vom aktiven Unternehmerleben in den Ruhestand.
Der Ruhestand: Mehr als nur das Ende einer Karriere
Der Übergang in den Ruhestand ist, wie Andreas Schnelle eindrücklich betonte, kein Verwaltungsakt, sondern ein tiefgreifender Lebens- und Identitätswandel. Gerade für Unternehmer und Führungspersönlichkeiten, deren Leben jahrzehntelang von hoher Verantwortung, Entscheidungen und einer klar definierten Rolle geprägt war, birgt dieser Wandel große Herausforderungen.
„Viele haben ihren Ruhestand finanziell perfekt geplant, aber die emotionale und sinnstiftende Leere schmerzlich unterschätzt. Das oft befürchtete ’schwarze Loch‘ entsteht, wenn die Identität hinter der Funktion verschwindet.“ – Andreas Schnelle
Schnelle, der sich darauf spezialisiert hat, diesen Übergang bewusst zu gestalten, legte den Finger in die Wunde: Langeweile, das Gefühl der Nutzlosigkeit und emotionale Leere sind typische Stolpersteine, die viele erst nach dem Ausstieg erkennen.
Praxisnahe Impulse für einen selbstbestimmten Neubeginn
Der Referent präsentierte dem hochinteressierten Publikum nicht nur die Probleme, sondern lieferte vor allem praxiserprobte und inspirierende Lösungsansätze:
- Identität klären: Der wichtigste Schritt ist die Ablösung der eigenen Person von der beruflichen Rolle. Wer bin ich, wenn ich nicht mehr der „Geschäftsführer“ bin?
- Werte-Fokus: Welche tief verwurzelten Werte und Wünsche wurden im hektischen Berufsalltag vernachlässigt? Sie sind der Kompass für die neue Lebensphase.
- Ressourcenarbeit: Die jahrzehntelang erworbenen Kompetenzen – das gesamte Know-how und Netzwerk – verschwinden nicht. Sie können in neuen, oft ehrenamtlichen oder beratenden Rollen weiterhin sinnvoll genutzt werden.
- Bewusste Gestaltung: Erfolgreiche Übergänge entstehen nicht durch Zufall, sondern durch bewusste, vorausschauende Planung. Es geht darum, die zweite Lebenshälfte aktiv als selbstbestimmten Neubeginn zu begreifen.
Obwohl es ein bisschen länger gedauert hat, als sonst üblich, war das Interesse durchweg groß und die Resonanz des Publikums von vielen „Aha-Effekten“ geprägt. Insbesondere die Authentizität und die vielen Beispiele aus dem echten Leben trafen den Nerv der gestandenen Unternehmer. Zudem hatte Schnelle extra für den Stammtisch einen durchdachten Fragebogen entwickelt, der schon einmal grundlegende Klarheit sowohl über die eigene Verfassung, als auch in die möglichen einzuschlagenden Wege brachte. Alles in allem ein Abend voller Klarheit, Inspiration und Mut, der die Vorfreude auf einen erfüllten und sinnerfüllten neuen Lebensabschnitt weckte.
Wir danken Andreas Schnelle für diesen hochkarätigen Vortrag und allen Teilnehmern für die lebhafte Diskussion im Anschluss! Der Vortrag von Andreas Schnelle hat allen gezeigt, dass der Ruhestand die Chance auf einen zweiten Frühling sein kann – wenn man ihn nur richtig plant und sich dabei ein klein wenig an die Hand nehmen lässt.
Danke auch an das Team vom Schmankerlwirt, die uns wieder schnell und umsichtig versorgt haben!
Den nächsten Stammtisch gibt es am 27. November, die Einladungen dafür gehen rechtzeitig raus!