Über den Wolken: Produktions- und Geschäftsprozesse in die Cloud auslagern

Die Digitalisierung ist in aller Munde, insbesondere von Politikern wird das Thema in letzter Zeit gerne propagiert – denn es gibt hierzulande einen eklatanten Nachholbedarf. Aber Digitalisierung ist mehr, als vom Fax auf E-Mail umzusteigen oder statt des Overhead-Projektors einen Beamer zu benutzen.

Konkrete Anwendungsszenarien hatte Stefan Grün von der CI Cloud Item GmbH im Gepäck, als er beim 89. Unternehmerstammtisch in der Almhütte des Schmankerlwirts in Laim die Produkte und Dienstleistungen seines Unternehmens vorstellte. Mit einem sogenannten „Digitalen Zwilling“ lassen sich nämlich komplexe Prozessabläufe vereinfachen, Fehlerursachen in Arbeitsprozessen minimieren und Dokumentationen von Prozessen automatisieren. Dabei ist das ganze für Menschen ohne tiefergehende Computerkenntnisse auch noch leicht erlernbar und intuitiv zu bedienen.

Ein Digitaler Zwilling, auch „Digital Twin“ genannt, ist ein virtuelles Modell eines physischen Produkts, Prozesses oder Systems. Der Digitale Zwilling wird i.d.R. in Echtzeit mit Daten aus der realen Welt gefüttert und ermöglicht es, das Verhalten, die Leistung und den Zustand des physischen Objekts oder Systems in der digitalen Welt zu simulieren und zu analysieren. Ein Digitaler Zwilling kann ganz verschiedene Arten von Daten enthalten, wie zum Beispiel geometrische Daten, Sensordaten, Betriebs- oder Umweltdaten. Diese Daten werden verwendet, um die Leistung des physischen Objekts oder Systems zu optimieren, Vorhersagen zu treffen und Probleme frühzeitig zu erkennen.

Digitale Zwillinge werden heute bereits in verschiedenen Branchen eingesetzt, wie z.B. im Maschinenbau, in der Automobilindustrie, im Energiesektor und in der Luft- und Raumfahrt. Sie ermöglichen es Unternehmen, die Effizienz ihrer Produkte und Prozesse zu verbessern, die Produktentwicklung zu beschleunigen und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.

QR-Codes

Die Verbindung zum Digitalen Zwilling kann mit ganz verschiedenen Schnittstellen hergestellt werden – im Fall der Werkzeuge der CI Cloud Item GmbH geschieht das überwiegend mit sogenannten QR-Codes, die spezifische Informationen und Funktionen zur Verfügung stellen. Aber auch andere Zugriffspunkte wie RFID-Chips oder Sensoren sind denkbar und werden bereits eingesetzt, um Prozesse weiter zu automatisieren. Mit konkreten und anschaulichen Beispielen aus der Großgastronomie, dem Hygienesektor, aber auch der Logistik- und Recyclingbranche zeigte Stefan Grün, was bereits heute – auch für klein- und mittelständische Unternehmen – machbar ist und wie mit relativ einfachen Mitteln (und überschaubarem Budget) ganz individuelle Anwendungsfälle in der Cloud abgebildet werden können.

Der 89. Unternehmerstammtisch war wieder ein hochinteressanter Vortragsabend, bei dem viele Fragen gestellt – und beantwortet wurden. Verständlich, denn in diese Materie muss man sich erst einmal „hineindenken“. Im Anschluss wurde noch heftig weiter diskutiert – die zentrale Frage war, wie und für welche Anwendungen der Digitale Zwilling eingesetzt werden kann und welche weiteren Dienste sich mit Twin und Cloud umsetzen lassen.

Glücklicherweise fällt der Unternehmerstammtisch immer auf den „Schnitzeltag“ im Stammlokal. So konnte die durch intensive Gespräche verbrauchte Energie

Erst gegen 23:00 verließen die letzten Gäste den Schmankerlwirt – und das mit rauchenden Köpfen.