Soziale Netze – Brigitte Wenske beim 44. Unternehmer-Stammtisch in Laim

Soziale Netzwerke, was soll ich da, was mache ich da und wie schaffe ich es, mit Personality auf mein Unternehmen und mich aufmerksam zu machen? Das war das Thema von Brigitte Wenske beim 44. Unternehmerstammtisch in Laim.

Facebook, Twitter, Google+ & Co. sind in aller Munde und nicht wenige Firmen nutzen Soziale Netzwerke für Außendarstellung und Kundenkommunikation. Dennoch haben gerade klein- und mittelständische Unternehmer Berührungsängste und scheuen den zeitlichen und personellen Mehraufwand, den eine permanente Präsenz in den sozialen Medien, die Pflege von Inhalten und Kontakten nun mal mit sich bringen. Und der Benefit scheint erst einmal gering, welcher Selbstständige hat auch einen strategischen Masterplan für soziale Netzwerke in der Schublade?

„Viele Unternehmer sind angezogen von dem Rummel und der Beliebtheit des sozialen Medienungetüms Facebook und sie steigen ein, ohne Leitfaden, ohne Strategie, ohne Spielplan… und am Ende haben sie keine Resultate. Daraus schließen sie dann, dass Facebook nichts als eine enorme Zeitverschwendung ist.“ so Brigitte Wenske in Ihrem Vortrag.

Hinzu kommen technische und juristische Hürden. Viele Anbieter von sozialen Netzen haben diese einst für netzaffine Studenten geschaffen – und eben nicht für deutsche Mittelständler, auch wenn sich das Bild gerade zu wandeln beginnt. Entsprechend verwirrend meist die Benutzerführung, viele Stellschrauben beispielsweise zum Datenschutz fehlen völlig oder sind in versteckten Untermenüs platziert.

Und so zögern vor allem Neueinsteiger mit ihren Aktivitäten in sozialen Netzen. Gleichwohl gibt es genügend Beispiele, wo dieser Ansatz sogar im lokalen Rahmen hervorragend funktioniert und aus virtuellen Kontakten Kunden werden – wenn man sich denn darauf einlässt. Brigitte Wenske zeigte anhand eines Beispiels aus der Textilbranche, wie sich die Inhaberin per Website, Blog und Social-Media-Plattformen ins Gespräch bringt und aus ihren Aktivitäten Kunden und Aufträge generiert. „Social Media Marketing erzeugt virale Effekte. Sie als Anbieter erreichen nicht nur bereits vorhandene Kunden über Social Media, sondern sorgen auch dafür, dass Ihre Botschaften in Freundeskreisen und Freundeskreisen dieser verbreitet werden, ohne dass Sie selbst aktiv werden müssen. Dadurch avancieren Kunden zu Multiplikatoren.“ so die Marketing-Expertin.

Und letztlich ist es schlichtweg Marketing – lediglich die Werkzeuge haben sich geändert – wenn auch dramatisch. Wie beim Offline-Marketing zählen das Vertrauen in sich selbst, das Vertrauen in das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung, die entsprechende Ausdauer, die nötige Zeit, der Spaß an der Sache und die Netzwerkfreunde um eine virtuelle Mund-zu-Mund-Propaganda zu starten, die sich schließlich auszahlen wird. nach wie vor gilt der Spruch: „Wer nicht wirbt, der stirbt“. Und noch nie war es leichter, Zielgruppen zu erreichen, die einem Unternehmer ohne Internet und soziale Netze verschlossen bleiben würden.

Im Anschluss an das Referat von Brigitte Wenske kam es noch zu kontroversen Diskussionen: Für und Wider, Facebook oder XING? Was ist Twitter? Warum sind so viele Trolle unterwegs und belagern Foren und XING-Gruppen? Das Thema bietet jedenfalls noch genügend Potential für ein paar weitere Stammtische – und so wird es denn auch im neuen Jahr wieder das eine oder andere Zusammentreffen geben, an welchem das Thema „Soziale Netzwerke“ im Mittelpunkt steht.

Nana Berzel vom Speisezimmer kredenzte im Anschluss eine gehaltvolle Kürbis-Bohnensuppe, zum Dessert hatte sie einen Zitronenjoghurt mit Granatapfel kreiert, der blitzschnell vergriffen war. Michael Wenzel hatte dazu einen Welschriesling und einen kräftigen Roten vom Weingut Gehrig aus Weisenheim am Sand ausgesucht.

Die Folien vom Stammtisch können wie immer auf der Homepage des Unternehmerstammtischs heruntergeladen werden. Der nächste Stammtisch findet am 28. November statt – die Einladungen dazu gehen rechtzeitig raus.