Das Web im Jahr 2012

Die Innovationszyklen bei den „Neuen Medien“ haben ein Tempo angenommen, an dem wir uns „die Haare föhnen können“. Selbst als eingeweihter Fachmann ist man kaum noch in der Lage, die nächsten 5 Jahre zu prognostizieren, geschweige denn die nächsten 10 oder 20 Jahre vorherzusagen.

Wenn mir vor 10 Jahren jemand verklickert hätte, dass das „Mobile Internet“ einmal maßgebliche Besucherströme generieren würde und mit dem Handy einkaufende Kunden ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium bei der strategischen Planung sein würden – ich hätte diesen Jemand wahrscheinlich ausgelacht. Aber inzwischen ist das „Handy“ ja auch ein „Smartphone“ und dank ausgereifter Hard- und Software können diese Dinger Sachen machen, gegen die ein herkömmlicher Personal Computer ziemlich alt aussieht.

Sicher, „richtig gearbeitet“ wird derzeit wohl nach wie vor am PC – aber auch in diesem Marktsegment machen sich derzeit immer mehr die Tablets breit. Von Information und Entertainment ganz zu schweigen, dort haben die mobilen Endgeräte ohnehin das Sagen.

Da muss man als Mittelständler erst mal mithalten. Haben wir nicht gerade erst unsere schöne Website auf den neuesten Stand gebracht? Gehört das jetzt alles schon wieder zum „Alten Eisen“?

In der Tat ist die klassische Unternehmenswebsite mittlerweile nur noch ein kleiner, wenn auch nicht zu unterschätzender Teil einer wirksamen Online-Marketing-Strategie. Die Streuung digitaler Informationen in sozialen Netzwerken, in führenden Suchmaschinen, in Branchendiensten, Presseportalen und Newsverteilern gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben, die Online-Dienstleister für ihre Kunden zu erbringen haben. Hört sich kompliziert an? Falsch, so dramatisch aufwändig ist das gar nicht, denn ausgehend von Ihrer Website können Sie universelle Datenaustauschformate wie RSS/XML für ein „informelles Grundrauschen“ einsetzen – so ist Ihr Unternehmen omnipräsent in allen angeschlossenen Netzwerken und Sie können Interessenten in aller Herren Länder mit Unternehmensinformationen versorgen.

Sorgen Sie für Gesprächsstoff, fürchten Sie keine Kontroversen, gehen Sie proaktiv auf Ihre Interessenten zu – und nutzen Sie die durch virtuelle Mundpropaganda losgetretenen Informationslawinen, die eine gut platzierte Aktion in der digitalen Welt – insbesondere in den sozialen Netzwerken – auslösen können.

Setzen Sie dabei auf aktuelle Technologien, denn wenn das dann alles auch noch in den für den mobilen Markt nötigen Formaten passiert, erreichen Sie eine Nutzergruppe, die die Anzahl der Besucher auf Ihrer Unternehmenshomepage um den Faktor 10 übersteigt. Ganz gleich, ob responsive Design, mobile Website oder dedizierte Apps – kein Unternehmen kann es sich heute noch erlauben, das mobilen Segment des Webs unterschätzen – oder gar zu ignorieren.

In der asiatischen Welt gehen User wie Unternehmen noch eine ganze Stange unbefangener mit den gebotenen Möglichkeiten des mobilen Internets um, wie selbstverständlich wird ein nicht unerheblicher Teil aller Informationen mobil eingeholt. Blicken Sie über den Tellerrand: Die chinesische Suchmaschine Baidu kann es durchaus mit Google aufnehmen – wenn Sie in diesen Märkten operieren (wollen) gilt grundsätzlich, dass die von Ihrem Unternehmen kolportierten Informationen in der jeweiligen Landessprache bereitgestellt werden müssen. In Nah- und Fernost werden Sie mit dieser Strategie viele Pluspunkte sammeln können.

Selbstredend, dass die Responses auf die von Ihnen getroffenen Maßnahmen analysiert und ausgewertet werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse müssen sich dann vor allem auch immer in Ihrer aktuellen Onlinestrategie widerspiegeln – Stillstand ist schlichtweg ein Fremdwort im Online-Marketing, weil auch die Online-Welt einem permanenten Wandel unterliegt. Neue Formate, neue Programmiersprachen, neue Werbeformen, neue Möglichkeiten der (globalen) Vernetzung – darauf müssen klein- und mittelständische Unternehmen reagieren.

Nein, natürlich müssen Sie nicht alles machen, was derzeit möglich erscheint – aber unter Umständen tun Ihre Mitbewerber genau das. Und die erreichen dann im Gegensatz zu Ihnen einen potenziellen Kundenkreis, den Sie mit begrenzten Maßnahmen wie z.B. allein Ihrer traditionellen Unternehmenshomepage erst gar nicht erreichen können und nie erreichen werden.

Ohne gezielte und nachhaltige Online-Strategien geht kaum noch was im kommerziellen Web – diese Erkenntnis ist bei den KMU angekommen. Die größten Defizite bei klein- und mittelständischen Unternehmen bestehen nach wie vor bei der Implementierung und Nutzung aktueller Technologien sowie der Nutzung von Netzwerkplattformen für den gezielten und personalisierten Informationsaustausch mit Kunden und Lieferanten. Dabei sollte doch jedes Unternehmen bestrebt sein, Unternehmens-, Dienstleistungs- und Produktinformationen auf vielen Plattformen so breit wie möglich zu streuen.

Text: Michael Schmidt
Foto: Orhidea Briegel

TAGWORX.NET ist eine inhabergeführte Münchner Internet-Agentur und versteht sich als offenes, interdisziplinäres und unabhängiges Netzwerk professioneller und kreativer Webworker.

TAGWORX.NET konzipiert und realisiert standardkonforme Webapplikationen und sorgt dafür, dass diese auch gefunden werden (Stichwort: SEO). Die am Projekt beteiligten Fachleute verfügen über die Kompetenz und das Wissen, abseits vom Mainstream wirklich professionelle Lösungen zu entwickeln. Das Unternehmen sieht sich als Anlaufstelle für Usability/Accessibility, bietet ein umfangreiches Informations- und Leistungsangebot zum Thema Barrierefreiheit und fundiertes Wissen, wenn es darum geht, Unternehmenskommunikation mit neuen Technologien zukunftssicher zu orientieren.