Bis dass das Web euch scheidet…
Das Internet gewinnt als Anbahnungsinstrument und Beziehungsmarkt an Bedeutung, immer mehr Beziehungen kommen über das Web zustande. Nach einer Studie von US-Soziologen haben Nachbarschaft, Familie, Freunde und Arbeitsplatz immer weniger Einfluss darauf, wo und wie sich Menschen verlieben.
Früher war alles ganz einfach. Internetnutzer galten als weltfremde, pizzafressende Computerfreaks, die kaum Kontakt zur Außenwelt haben. Das hat sich mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Inzwischen gelten Menschen ohne Internet als Gattung mit schwindenden sozialen Kontakten und auch bei der Beziehungsanbahnung müssen sie sich auf ein sehr eingeschränktes soziales Umfeld verlassen. Jetzt sind es die Internetverächter oder –verweigerer, die einsam sind und von einer Partnerschaft nur träumen können.
Laut der Studie, bei der 4000 Erwachsene befragt wurden, haben mehr als 82 Prozent der Menschen mit einer Internetverbindung eine Beziehung, 62,8 Prozent ohne Anschluss klagen über Einsamkeit.
Heute trifft man sich zunächst einmal online, Dating-Websites spielen hier eine maßgebliche Rolle. Menschen ohne Internet bleiben da aussen vor – und alleine.
Meeting Online: The Rise of the Internet as a Social Intermediary
Michael J. Rosenfeld, Stanford University*
Reuben J. Thomas, The City College of New York