Kommunikationssignale und Körpersprache – Jean-Marie Bottequin beim 108. Unternehmerstammtisch in Laim

Wenn es einen Nobelpreis für Improvisation geben würde, der Unternehmerstammtisch Laim wäre ein würdiger Anwärter auf eine solche Auszeichnung. Denn leider hat uns das Team vom Wirtshaus (trotz Reservierung und telefonischer Nachfrage) versetzt – und unser gewohnter Raum war vergeben.

Immerhin war der Wirt hilfsbereit und konnte uns in einer Ecke der Kegelbahn unterbringen, allerdings recht beengt und ohne entsprechende Präsentationstechnik – auch da mussten wir uns auf die Schnelle selber behelfen. Nicht zuletzt deshalb sind wir auf der Suche nach einer neuen Location im Münchner Westen, vielleicht kennt ja jemand jemanden, der jemanden kennt.

Gleichwohl war es ein interessanter, lehrreicher, aber auch herausfordernder Vortrag unseres Gastes Jean-Marie Bottequin, in den rund zwei Stunden war die Körpersprache in der Kommunikation das zentrale Thema.

Gleich zu Anfang gab es einen Blick „unter die Haube“, sprich: ins menschliche Gehirn. Hirn-Hemisphären, linke Hirnhälfte, rechte Hirnhälfte, Cortex, Neocortex, Thalamus, Hypothalamus, Cerebrum, Cerebellum, Großhirn an Kleinhirn 😉 was steuert Emotionen, was steuert rationale Handlungen – insgesamt ein hochinteressanter Einblick in die Grundlagen unserer Denk- und Gefühlswelt. Aber auch Voraussetzung für die nachfolgenden Erläuterungen Bottequins, in der es um Missverständnisse und Kommunikationsdefizite, um Emotionen und emotionale Distanz und um die Entstehung und das Auflösen von Konflikten und Spannungen ging – essenziell im Geschäftsleben und im Umgang mit Kunden, Mitarbeitern und Kollegen.

Die unterschiedlichen Kommunikationstypen erklärte Bottequin anhand des von ihm entwickelten Standards, dem JMB Modell©. Ein paar kurze DISG-Schnelltests und die Übertragung in eine individuelle „Persönlichkeitsraute“ rundeten das Programm ab und viele Teilnehmer des Unternehmerstammtisches waren erstaunt, mit welcher Präzision sich Menschen lesen, aber auch kommunikative Zusammenhänge erklären lassen. Jetzt wissen wir immerhin, wie wir „ticken“ und warum wir mit dem einen auf derselben „Wellenlänge“ sind – und wir mit einem anderen überhaupt nicht zusammenkommen. Und dieses Wissen scheint doch essenziell in der heutigen Geschäftswelt, in der Entscheider mit zahllosen Herausforderungen umgehen müssen: „innere Kündigung“ und Fluktuation, Mitarbeitermotivation, unzureichende oder gänzlich fehlende Kommunikation und Konflikte im Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Personen und Charakteren.

Insgesamt und trotz aller Widrigkeiten wieder einmal ein äußerst interessanter Unternehmerstammtisch, mit einem Thema, welches viele wohl noch nicht so recht auf dem Schirm hatten. Auch danach gab es noch viele Fragen und viele Stammtischlerinnen und Stammtischler waren in Gespräche vertieft.

Fotos: Michael Macherey, Michael Schmidt