Künstliche Intelligenz – Chancen und Herausforderungen für KMU

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als eine zentrale Technologie für die Zukunft, die sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht grundlegend verändern wird. Diese Entwicklungen betreffen auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die vor der Frage stehen, wie sie von den Vorteilen der KI profitieren können und welche Herausforderungen dabei auf sie zukommen.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass bereits 15,5 Prozent der KMU in Deutschland KI entweder nutzen oder planen, dies in naher Zukunft zu tun. Denn die Einsatzmöglichkeiten von KI sind für KMU vielfältig und bieten zahlreiche Vorteile: Sie können durch KI ihre Kosten reduzieren, die Effizienz ihrer Abläufe erhöhen, die Qualität ihrer Produkte oder Dienstleistungen verbessern und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Darüber hinaus ermöglicht KI die Optimierung von Prozessen, das frühzeitige Erkennen von Fehlern und eine bessere Anpassung an Kundenanforderungen.

Trotz dieser Vorteile stehen KMU jedoch auch vor einigen Herausforderungen, wenn es um die Integration von KI geht. Eine systematische Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) identifiziert mehrere zentrale Hindernisse. Zu den größten Schwierigkeiten gehören:

  1. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften, die über das notwendige Wissen und die Fähigkeiten verfügen, um KI zu entwickeln und in den Unternehmensalltag zu integrieren.
  2. Fehlende Daten und finanzielle Ressourcen, die für die Implementierung von KI-Lösungen erforderlich sind.
  3. Die mangelnde Transparenz und Erklärbarkeit von KI-Systemen, was zu einem Vertrauensproblem führen kann, da die Entscheidungen von KI nicht immer nachvollziehbar sind.
  4. Rechtliche, ethische und gesellschaftliche Fragestellungen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Haftung und Diskriminierung, die bei der Nutzung von KI-Anwendungen berücksichtigt werden müssen.

Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, ist es für KMU entscheidend, auf Unterstützung von verschiedenen Akteuren zurückzugreifen. Die KI-Strategie der Bundesregierung hebt hervor, dass KMU in mehreren Bereichen gefördert werden sollten. Dazu gehören:

  • Der Ausbau von KI-Kompetenzen bei den Mitarbeitern und Führungskräften der KMU, um das notwendige Wissen und die Fähigkeiten für den Umgang mit KI zu vermitteln.
  • Der Zugang zu geeigneten Datenquellen, Plattformen und Infrastrukturen, die es den Unternehmen ermöglichen, KI effektiv zu nutzen.
  • Die Förderung von branchenübergreifenden Netzwerken und Kooperationen, die es KMU erleichtern, Erfahrungen auszutauschen und von Best Practices zu lernen.
  • Die Entwicklung von verbindlichen Standards und Richtlinien, die gewährleisten, dass KI-Anwendungen sicher, qualitativ hochwertig und ethisch vertretbar sind.
  • Eine verstärkte Kommunikation über die Potenziale und Risiken von KI, die auf verständliche Weise über die Chancen und Herausforderungen aufklärt und durch anschauliche Beispiele aus der Praxis unterlegt wird.

Insgesamt bietet die künstliche Intelligenz für KMU große Chancen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und ihre Innovationskraft zu stärken. Allerdings ist es dafür notwendig, dass Unternehmen sich aktiv mit der Technologie auseinandersetzen, ihren spezifischen Bedarf erkennen und passende Lösungen erarbeiten. Dabei können sie auf die Unterstützung von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zählen, um die Integration von KI erfolgreich zu gestalten.