IT-Infrastruktur – aber sicher!

„Ich bin gehackt worden!“ Wie oft haben wir diesen Satz schon hören müssen – und meistens stimmt diese Aussage vorne und hinten nicht. Nein, Du bist nicht gehackt worden! Du hast nur den E-Mail-Anhang eines Nigeriaprinzen angeklickt oder bist auf einer Schmuddelwebsite unterwegs gewesen – und hast Dir was eingefangen. Gerade bei Klein- und Kleinstunternehmen lassen sich „Hacking-Angriffe“ tatsächlich auf ein solches Szenario reduzieren, aber natürlich existieren reale und wesentlich komplexere Bedrohungen da draußen – und die sollten Entscheider durchaus im Auge behalten.

Die Gefahren für die lokale IT-Infrastruktur sind vielfältig und können schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht angemessen adressiert werden. Zudem müssen Mitarbeiter informiert und geschult werden, damit die größte Gefahr für die IT nicht vor dem Computer sitzt.

Aufgrund der derzeitigen weltpolitischen Situation haben sich mögliche Gefahren noch einmal deutlich verschärft – das ist die aktuelle Bedrohungslage:

  1. Malware und Viren: Schädliche Software wie Viren, Würmer, Trojaner und Ransomware können in das Netzwerk eindringen und Daten beschädigen, stehlen oder verschlüsseln.
    • Gegenmaßnahmen: Regelmäßige Updates von Betriebssystemen und Anwendungen, Einsatz von Antivirenprogrammen und Firewalls, Schulung der Mitarbeiter für sicheres Surfen und vor allem im Umgang mit E-Mails.
  2. Phishing-Angriffe: Kriminelle versuchen, über gefälschte E-Mails oder Websites Zugangsdaten und sensible Informationen abzugreifen.
    • Gegenmaßnahmen: Sensibilisierung der Mitarbeiter für Phishing-Techniken, Verwendung von Multi-Faktor-Authentifizierung, manuelle oder automatische Überprüfung von URLs und Absenderadressen.
  3. Schwachstellen in Software und Systemen: Veraltete Software oder unzureichend konfigurierte Systeme können als Einfallstore für Angreifer dienen.
    • Gegenmaßnahmen: Aktualisierung von Betriebssystemen und Anwendungen, regelmäßige Sicherheits-Scans und Penetrationstests, Implementierung und Dokumentation von Sicherheitsrichtlinien für Software und Systemkonfiguration.
  4. Unsichere Passwörter: Schwache oder leicht zu erratende Passwörter ermöglichen es Angreifern, sich Zugang zu Benutzerkonten zu verschaffen.
    • Gegenmaßnahmen: Verwendung von starken Passwörtern oder Passphrasen, regelmäßige Aktualisierung von Passwörtern, Einsatz von Passwortmanagern zur Verwaltung von Zugangsdaten.
  5. Datendiebstahl und Datenschutzverletzungen: Diebstahl oder die unautorisierte Offenlegung von sensiblen Daten kann schwerwiegende rechtliche und finanzielle Konsequenzen haben.
    • Gegenmaßnahmen: Verschlüsselung sensibler Daten, Implementierung von Zugriffskontrollen und Berechtigungen, regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Compliance-Audits.
  6. DDoS-Angriffe: Durch Distributed Denial-of-Service-Angriffe können Angreifer die Verfügbarkeit von Diensten beeinträchtigen, indem sie Netzwerke oder Server überlasten oder gänzlich lahmlegen.
    • Gegenmaßnahmen: Einsatz von DDoS-Schutzlösungen wie Firewalls und Intrusion Prevention Systems, Überwachung des Netzwerkverkehrs auf Anomalien, Kapazitätsplanung und Ausfallsicherheit.
  7. Interne Bedrohungen: Mitarbeiter oder Auftragnehmer können versehentlich oder absichtlich Sicherheitsrichtlinien verletzen und sensible Daten exponieren oder Schaden anrichten. Manchmal reicht da schon, wenn Lieschen Müller ihrer Kollegin ihrer Urlaubsbilder zeigen will und dafür ihren privaten USB-Stick im Firmenrechner versenkt.
    • Gegenmaßnahmen: Implementierung von Zugriffskontrollen und Überwachungssystemen, Schulung der Mitarbeiter für sichere Arbeitspraktiken, Durchführung von Hintergrundüberprüfungen für Mitarbeiter mit Zugriff auf sensible Informationen.
  8. Verlust oder Diebstahl von Geräten: Unachtsamkeit oder Diebstahl von Geräten wie Laptops, Laufwerken oder Smartphones kann zu Datenverlust oder -diebstahl führen.
    • Gegenmaßnahmen: Verschlüsselung von Daten auf mobilen Geräten, Remote-Wipe-Funktionen für verlorene oder gestohlene Geräte, physische Sicherheitsmaßnahmen wie Schlosssysteme und Überwachungskameras.

Um im Angriffsfall Herr der Lage zu sein und den möglichen Bedrohungen effektiv zu begegnen, ist eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie erforderlich, die technische Lösungen, Schulungen für Mitarbeiter und klare Sicherheitsrichtlinien umfasst – die auch dokumentiert und von den entsprechenden Mitarbeitern gelebt werden müssen. Darüber hinaus ist es wichtig, Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um mit neuen Bedrohungen Schritt zu halten.

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