Künstliche Intelligenz – Medialer Hype, cooles Spielzeug oder riesiges Potenzial?

„Endlich erklärt’s mal jemand, sodass man es auch versteht!“ Das geht runter wie Öl und ist genau das, was Referentinnen und Referenten hören wollen, so auch beim Unternehmerstammtisch in Laim, der am Abend des 29. Juni zum 92. Mal (!) stattgefunden hat.

Es ging um das Killer-Thema schlechthin, was seit Monaten die Gazetten füllt und unzähligen Talkshows eine Daseinsberichtigung gibt: Künstliche Intelligenz. Michael Schmidt von der Internetagentur TAGWORX gab einen Exkurs in den aktuellen Stand der Dinge, die immerhin fast 90 Jahre andauernde Historie der „KI“ und die unzähligen Tools und Plattformen, die ihre künstlich-intelligenten Dienste im Internet anbieten.

Alles voran wurden die Möglichkeiten und die Funktionsweise von Platzhirsch ChatGPT und dessen Ableger erörtert, insbesondere das sogenannte Prompting – also die Übermittlung sinnvoller und aussagekräftiger Befehlsketten an die KI – wurde beleuchtet. Und da gibt es nun einmal jede Menge Fehler und Fallstricke, die den Output von ChatGPT (negativ) beeinflussen können. Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Text-KI-Tools oder Varianten/Derivate von ChatGPT, auch die wurden mit ihren besonderen Funktionen und Fähigkeiten vorgestellt.

Ein weiterer integraler Bestandteil des Vortrags war die bildgebende KI, also Werkzeuge, die auf Basis von Nutzerdialogen Bilder, Grafiken und Videos erzeugen, ändern oder bearbeiten können. Auch da gibt es mittlerweile eine schier unüberschaubare Menge an Tools, die alle mit einem speziellen Fokus (Fotorealismus, Kunst, Werbegrafik) glänzen und mittlerweile eine bestechende Ausgabequalität erreicht haben. Klar ist auch, mittlerweile werden viele dieser Plattformen teilweise aggressiv monetarisiert, aber immerhin kann man da und dort noch kostenfrei herumprobieren, zumindest, wenn man Abstriche bei der Auflösung und Ausgabequalität zu machen bereit ist. Nahezu täglich kommen neue Anwendungen hinzu, die mit besonderen Fähigkeiten oder einer speziellen Usability punkten wollen.

Michael Schmidt zählte noch viele weitere Werkzeuge auf, die alle in ihren Spezialgebieten zu den Besten gehören: Design-Tools, Helfer für Meetings und Videoaufzeichnungen, Coding- und Kollaborationswerkzeuge, Text-To-Speech, Speech-To-Text, Audio- und Musiktools und spezialisierte KI, die beispielsweise in Forschung und Wissenschaft eingesetzt wird, Programmierer arbeitslos macht, Juristen die Arbeit erleichtern soll oder Bewerbungen, Lebensläufe und Kündigungen schreibt.

Eines haben die meisten Tools gemeinsam: Es handelt sich um dialogbasierte, kontextuelle Modelle, die für ihre Spezialgebiete trainiert wurden und durch die Interaktion mit den Nutzern weiter trainiert werden. Das hat in den letzten Monaten zu einer explosionsartigen Verbreitung solcher Werkzeuge geführt und nicht wenige Investoren wittern den nächsten großen „heißen Scheiß“ in der digitalen Welt – und buttern Abermilliarden in die Entwicklung künstlich-intelligenter Anwendungen.

Die Folien zum Vortrag „Künstliche Intelligenz – Medialer Hype, cooles Spielzeug oder riesiges Potenzial?“ können sich Unternehmerstammtischler hier herunterladen. Im Downloadbereich gibt es darüber hinaus eine Toolübersicht von den AI-nauten. Just am selben Abend drehte sich auch bei Markus Lanz im ZDF alles um künstliche Intelligenz – und warum Deutschland bei der Technologieentwicklung so beschämend hinterherhängt. Und zu guter Letzt sei noch auf das Buch „Leben 3.0 – Mensch im Zeitalter Künstlicher Intelligenz“ des Physikers Max Tegmark hingewiesen, der in seinem Werk aufzeigt, wie wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit KI und Metaversum leben lernen werden müssen.

„Wir sehen einen der aufregendsten Momente in der Technologieentwicklung.“

Jason Citron, CEO von Discord

Bleibt alle schön neugierig, technikaffin und technologieoffen! Wir leben in einer spannenden Zeit!

Grafik: Grafik: Rapidops, Inc.