Stasi 3.0 – und jeder darf mitmachen

Datenschutz in Großbritannien ist so eine Sache, die nicht so richtig passen will. Doch das „Information Commissioner’s Office“ – der Datenschutzbeauftragte auf der Insel – hat sich derzeit mit einer besonders kruden Geschäftsidee zu befassen.

Findige Geschäftemacher haben erkannt, dass 4,2 Millionen aktive Überwachungskameras in Großbritannien schlichtweg nicht beobachtet, geschweige denn kontrolliert werden können. Diesen Job sollen nun gelangweilte Internet-User übernehmen und auf die Jagd nach Straftätern gehen.

Fleissige Mitspieler können mit einem Punktesystem bis zu 1000 Pfund gewinnen – Punkte gibt es immer dann, wenn die User bei einer beobachteten Kamera eine auffällige Erscheinung bemerken und daraufhin einen entsprechenden Schalter betätigen. Der Betreiber der Kamera wird dann per SMS über den Vorfall informiert, kann ein Standbild des gemeldeten Vorfalls abrufen und entscheiden, ob der Alarm gerechtfertigt war. Bei Erfolg gibt’s Punkte für den Beobachter, bei Fehlalarm wird abgezogen.

Für die Betreiber von Überwachungskameras soll diese Personaleinsparung bis zu 20 Pfund pro Kamera und Woche kosten.