KfW untersucht Unterschiede im Innovationsoutput junger und alter Unternehmer

Die Altersverteilung der Selbstständigen in Deutschland hat sich zu Gunsten älterer Unternehmer verschoben. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sich dieser Prozess in den kommenden Jahren fortsetzen. Hat dies Auswirkungen auf die Innovationsleistung?

Nicht in den Produkten, aber in den Prozessen. Betriebe, die von älteren Unternehmern geführt werden, bringen deutlich seltener Innovationen hervor: Um insgesamt knapp 16 % sinkt die entsprechende Wahrscheinlichkeit, wenn der Unternehmer über 60 anstatt unter 35 Jahre alt ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich ältere Unternehmer generell aus der Innovationstätigkeit zurückziehen. Vielmehr werden Absatzchancen, die auf Produktinnovationen basieren, unverändert aufgegriffen. Allerdings werden Prozessinnovationen – etwa die Erneuerung von Maschinenparks und Produktionsanlagen – aufgrund ihrer vergleichsweise langen Amortisationsdauern häufiger unterlassen. Eine zunehmende Alterung der Unternehmerschaft dürfte sich somit insbesondere negativ auf die Produktivitätsentwicklung mittelständischer Unternehmen auswirken und weniger auf die Aktualität ihrer Produktpaletten. Das macht die Unternehmen anfälliger für  Konjunkturzyklen und bremst die Lohnentwicklung.

Quelle: KfW Economic Research, Dr. Volker Zimmermann, Fokus Volkswirtschaft Nr. 33 vom 1.10.2013